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9. Mond - Nahema: Zeremonialmagie
Samhain im Labyrinth:
Diesmal bin ich allein. Auf der Schwelle: Willst du wirklich weitergehen, heute nacht? Ja. Die Pappeln flüstern, und es ist warm und neblig. Ein Halbmond scheint durch die Bäume, und ein erleuchteter Regionalzug donnert in der Nähe vorbei. Alles flüstert.
Am Labyrinth fühlt sich alles gut an. Wieder sind die Schweine drin gewesen. Ich glaube wir sollten keine Lebensmittel mehr als Opfer zurücklassen. Ich krieg das Grinsen: Im Zentrum haben die Schweine ein richiges kleines Loch gebuddelt, weil sie jedes Körnchen vom Getreideopfer das letzte Mal erwischen wollten. Dafür dass wir sie reingelockt haben, waren die Schweine aber recht behutsam. Bitte keine Lebensmittel mehr im Zentrum zurücklassen! Ich überlege ob es nicht besser wäre an einer geeigneten Stelle in der Nähe einen Natur-Altar für solche Gaben zu machen.

Als Alles repariert ist, gehe ich rein. Was ich und die Geister uns zu erzählen haben, ist hier ein Geheimnis, aber als ich die Augen schliesse und flüstere hüllt mich ein Meer von Geisterstimmen ein, die Luft flüstert, es raschelt und knistert. Spiritvoices.
Die Birken wölben sich wie eine Kuppel über meinen Kopf, der Mond hinterm Geäst, das Labyrinth wird zu einem Weg aus dunkelblauen Schlangen. Beim Gehen heute fällt man fast schon automatisch in Trance.
Für mich beginnt ein neuer Lebensabschnitt, später geh ich in die Backstube, und am morgen finden die Geister am Flussufer ein Stück Hefezopf in einem Kreis aus gelben Blättern - ein Opfer zum Dank.
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