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4. Mond: Isis

Hauptsächlich ist das Gelaber, und auch viele Bauernweisheiten drin, die eh jeder klar sein dürften, bitte seht mir das nach bzw hört auf zu lesen, wenn ihr am einpennen seid *g*

Zuerst mal habe ich mir um Schutz schon immer einen Kopf gemacht. Ich bin ein schutzbedürftiger Mensch, und deswegen habe ich viele BeschützerInnen. Schutz war meist das, was ich gemacht habe, wenn ich Magie betrieben habe, die nicht einfach dem Selbstzweck von Feiern, Kunst, Göttin-Kommunikation, Geisterfeste etc war.
Gründe Angst zu haben gibt's viele, und oft mache ich mir mehr Angst als ich eigentlich haben brauche. Die Kunst an der Schutzmagie ist für mich bestimmt, die eigenen Ängste einzuschätzen und sich nicht zu sehr zu schützen, weil Schutz heisst Grenzen ziehen, und Grenzen können zu Mauern werden.

Meine Befürchtung bei Schutz vor Entdeckung beispielsweise ist, daß indem ich Energie in etwas pumpe, zb in die magische Vertuschung von Dingen, die unentdeckt bleiben sollen, diese Dinge erst recht aufgeladen und sichtbar werden, und Aufmerksamkeit anziehen. Paradox aber so isses halt gewesen. Schutz vor Entdeckung: Wenn du etwas tust, was dir bei Entdeckung schaden könnte. Was verbotenes.. Was nicht genehm ist. Clandestina.

In diesem Mond ging es mir aber nicht darum, eigentlich ist das Zusammentreffen des Mondthemas mit meiner momentanen Situation nicht besonders passend. Oder doch? Gerade als ich meine Elefantenhaut verloren hatte, und relativ schutzlos war, gibt's enormen Stress, vor dem ich mich eigentlich schützen sollte. Stress im Job, Leut nerven, solche Dinge. Magengeschwür will ich ja auch keines bekommen.

Aber da war es wieder, mein Problem: Ich habe Probleme mit Erfolgsmagie. Wenn alles "nur ein Spiel" ist, ohne Ziel, oder wenigstens ohne existentielle Notwendigkeit, fällt es leicht, macht Spass, und wirkt auch scheinbar ungezwungen und spielerisch.

Aber Angst ist so ein Hemmschuh. Schutzrituale aus Spass sind mir bisher nicht so direkt untergekommen, oder vielleicht erinnere ich mich einfach nicht an diejenigen, die nicht existentiell wichtig waren.

Wenn ich etwas für Schutz mache, bekämpfe ich gleichzeitig die Angst. Bei mir klappt das am Besten, indem ich mir vergegenwärtige was im schlimmsten Fall passieren würde, stelle mir sozusagen den SuperGAU vor. Meist stelle ich dann fest, daß selbst der schlimmste Fall irgendwie zu schaffen wäre, und daß meine Angst selbst für den schlimmsten Fall überzogen ist. Davon werde ich meist entspannter, bekomme ein Urvertrauen zurück und kann dann überhaupt erst magisch etwas für Schutz tun.

Was bei den Worst Case-Szenarien auch wieder ins Gedächtnis kommt, ist folgendes: WAS will ich eigentlich schützen? Was ist schützenswert, und was nicht? Was brauche ich an Sicherheit, was ist Sicherheit die wirklich zählt?

Ich denke, was wirklich schützenswert ist, bin ich selbst. Und wenn ich dies und jenes verliere, wenn das und jenes schief gehen sollte, bin hinterher immer noch ICH da, und es ist noch lange nicht gesagt daß mich das verletzt oder zerstört, daß mal was schiefgeht oder etwas verloren geht, was vielleicht eine Weile ganz schön war. Das was ich bin, ist weniger in Gefahr als die Ängste vermuten lassen. Es ist auch einen Haufen einfacher, sich selbst zu schützen als sich UND alles Hab und Gut, Haus und Hof etc. Prioritäten setzen heisst die Devise. Deswegen mauern sich die Reichen doch auch ein - weil sie so viel haben, was geschützt werden muss. Der Schutz wird immer aufwendiger und immer mehr Energie geht dafür drauf, wenn man alles mögliche ausser sich selbst noch mitschützen muss.

Dabei ist es schon schwer genug, sich zu schützen. Schutz ist für mich, einen Entfaltungsraum zu haben, stabil genug zu sein um sich nicht ständig mit jedem Windhauch herumschlagen zu müssen, einen Ausgangspunkt zu haben von dem ich mich ausbreiten kann. Nicht eingemauert, aber mit Grenzen. Und die Grenze ist exakt dort, wo meine Seele, und meine Ideen und meine Prinzipien, die ich brauche, verletzt werden. Wo ich nicht mehr selbst gehen kann sondern gegangen werden soll, selbst wenn man nur das Beste für mich will. Schutz soll stark genug sein, um diese Grenze aufrecht zu erhalten, aber nicht zu stark, so daß durch diese "Haut" Anstösse und Einflüsse spürbar sind. So daß ich reagieren kann, aber mit meiner eigenen Art.

Ich habe in diesem Mond eine E-Mail bekommen, von jemandem, den ich überhaupt nicht kenne, und jemand der mich nicht kennt. Er meinte, ich sei bockig und wolle Dinge auf meine Art tun, aber das funktioniere so nicht. Um etwas zu lernen solle ich aufhören, Dinge auf meine Art tun zu wollen, sondern lieber auf andere Leute mehr hören. Ich wolle nur Bestätigung von Anderen, und sobald mich jemand kritisiere, hätte ich Blockaden, die mich an meiner Entwicklung hindern würden. Es ist eigentlich egal, wer das war und wieso ich diese Mail bekommen habe. Nehme ich es als Zufall, als zufällige Möglichkeit zum Nachgrübeln, ob ich mich zu sehr schütze, so daß Schutzwälle zu Blockaden werden..

Was soll das eigentlich heissen - Blockaden.

Wozu sind Blockaden eigentlich gut?

Blockaden sind auch nicht völlig nutzlos. Wer Blockaden hat, braucht sie in dem Moment auch. Blockaden werden dazu zu Blockaden, daß du, obwohl du sie brauchst, unter ihnen leidest. Weil du Dinge nicht tun kannst, die du gerne tun würdest. Blockaden sind gleichzeitig auch Schutz, eigentlich gibt es überhaupt keinen Unterschied zwischen Schutzwall und Blockade. Von der Struktur her gibt es keinen. Unter dem einen leidet man nicht, und unter dem anderen schon.

Najo, und da wäre ich schon bei meiner Antwort auf die Mail. Ich habe in dieser Hinsicht dann 'ne Blockade, wenn ich darunter leide, und nicht wenn irgendein Heini meint, ich hätte eine. Ich habe nicht das Gefühl, daß meine Entwicklung zu langsam geht, oder blockiert wird. Klar könnte ich wenn ich mich nur genügend ändern würde (und aus mir einen völlig anderen Menschen machen) ganz andere Dinge erreichen. Dann ginge ich aber nicht mehr meinen eigenen Weg, und wäre nicht mehr ich selbst.

Schutz ist für mich vor allem Selbstbewusstsein und Selbstsicherheit, Dinge, die für die einen selbstverständlich sind, für die anderen dringend abgeschafft gehören auf dem Weg zur Erleuchtung. (sie gehören unter "Ego" zusammengefasst dringend abgelehnt bis man eins ist mit Allem und ins Nirvana eingeht.)
Selbstsicherheit und Selbstvertrauen, Ausgangspunkt, Entfaltungs-Raum, Hier stehe ich mit meinen Füssen auf diesem Platz auf der Welt, was mein Recht ist, denn ohne ihn kann ich nicht sein, und ohne diesen Platz kann ich nichts tun. Das ist mein Ich-Raum, der mich erst zu einem Ich macht, von hier aus kann ich erst erfahren, das ist die Basis.

Diese Basis zu schützen und zu verteidigen, wenn es sein muss unter Errichtung mannigfaltiger hinderlicher Blockaden, Dornenhecken und sonstigem, das ist ganz klar für mich. Man kann mit Blockaden überleben, und wo Leben ist, ist Veränderung und Weiterentwicklung. Ohne die Schutzwälle um das eigene Ich und den eigenen Kern kann keiner leben. Entweder man geht kaputt oder löst sich wohlig im Universum auf, wird das lästige Ego los und segelt ins Nirvana - aber fertig ist man auf jeden Fall. Und was fertig ist, ist so gut wie tot. So einfach ist das eigentlich.

Theorie Ende - zur Praxis:

Praktisch habe ich in diesem Mond zusammen mit einigen Weibern auf dem Sommertreffen etwas zum Thema Schutz gemacht. Seltsam - da kam eigentlich ganz klar raus, daß Schutz der sich wirklich lohnt einen Entfaltungsraum schafft, das ist wie ein Kreis, den man zieht, in dem man erstmal sicher ist, und dann entfaltet sich in dem Kreis eine Kraft die über den Kreis hinaus wirkt und damit die Grenze wieder durchlässig macht. Dann bist du wieder empfindlich und das Echo pulsiert zurück, du hörst auf zu senden und fängst an zu spüren, zu hören und dann gehst du zurück in den kleinen Kreis und entfaltest wieder neu. Wie ein Pulsschlag, und Schutz ist was ich brauche in der Phase unmittelbar bevor es wieder nach Aussen geht. Konzentration der Kräfte, und dann über die Grenze und offen sein, Erleben, dann wieder nach Innen, Ausbrüten

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