13monde

8. Mond - Athene: Magische Techniken

Magische Techniken - Ja, da gibt's viel.
Ich hatte Lust drauf die magische Wirkung von Tanzen zu erkunden. Tanz ist ja eine ekstatische Körpertechnik, wo über die Bewegung des Körpers Geist und Seele beeinflusst werden. Körpertechniken für Begegnungen mit dem Magischen gibt es ja viele, zb Meditationshaltungen, Trancehaltungen, bestimmte Diäten, oder Körpermodifikationen wie Piercing, Tätowieren..

Bild: Sieger Köder, die tanzende Mirjam

Ich habe eigentlich schon immer gern getanzt, obwohl es Phasen im Leben gab, da war ich zu schüchtern um mich z.b. auf Parties oder in der Indie-Disko vor anderen Leuten zu bewegen. Ich dachte seltsamerweise von mir, ich sei ein Trampel. Mit den Jahren hab ich das aber halbwegs abgelegt, mittlerweile weiss ich einfach, dass jede anders tanzt und dass der eigene Stil oder die ureigene Art sich zu bewegen schön sein kann, wenn man sich reinfallen lassen kann.

Als ich auf dem Wave-Gotik-Treffen 2001 war, gab es dort ein heidnisches Dorf, wo ich oft war. Musik mit Trommeln und Dudelsäcken gab's da, die Musiker pendelten zwischen dem Mittelaltermarkt und dem Dorf. Ich bin auf diesem Treffen so bei mir selbst gewesen wie sonst kaum, ich hatte das Gefühl dass sich eine unglaubliche Menge von Energie in meiner Mitte zentriert und von dort einfach nur in die Gegend strahlt. Ich habe auf dem ganzen Treffen kaum einen Gehschritt gemacht, das waren alles Tanzschritte. Da ich weder Alkohol trinke noch sonstige Psychodrogen zu mir nehme, waren meine zwei BegleiterInnen sehr erstaunt, wie ein Mensch ohne Hilfsmittel in so einen Zustand geraten kann *gg*

An eine Sache erinnere ich mich noch ganz gut: Ich war auf der Mittelwiese im heidnischen Dorf, es war Nachmittag, und ich tanzte zu der Mittelalter-Musik. Einer, der in der Nähe einen Stand hatte, ein Engländer, ging vorbei, blieb kurz stehen und hauchte: "Wow! You're a great dancer!" Hm, irgendwie war das das erste Mal dass mir das ein Aussenstehender einfach so gesagt hat, an das ich mich erinnere.

Na, auf jeden Fall war dieses Ereignis für mich in mancher Hinsicht ein Meilenstein. Diese Anmerkung von einem Fremden hat mir schon geholfen diese Selbstzweifel von anno Keks zu überwinden. Wie kann Energie auch fliessen, wenn man sich in ein "Oje ich könnte ja bescheuert aussehen" - Korsett steckt?

Wenn ich allein bin, habe ich das Problem natürlich nie (gehabt). Bin schon als Kind immer vorm Spiegel herumgesprungen. Die Kraft der Gesten ist mir daher schon ziemlich vertraut.

Ich habe es diesen Mond damit versucht, eine Rune zu tanzen. Die Rune habe ich mir aus meinem Runenbündel gezogen, selbstgemachte Runenstäbchen versteht sich ;-)

Wunderte mich nicht wirklich, dass es meine Mannaz-Rune aus Lärchenholz war, die ich zog. Runenhaltungen aus dem Kopf stellen, oder nach Gefühl - zu störend, mittendrin zum Computer zu gehen und bei Apu nachzusehen. Intonieren, summen, singen, dabei tanze ich mich von einer Runenstellung in die andere. Was sich vor mir formte war ein grosser Schild, ein runder Schild aus Kraft. Er wurde zu einem Tor und strahlte Wärme aus. Ich bin durch das Tor gestiegen und fand mich in einer Sphäre wieder, einer Kugel, eine Art Eihaut. In der Kugel kam ich dann zur Ruhe und atmete in meinen Bauch, dann hab ich die Kugel langsam aufgelöst.

Mein anderer "Tanz" in diesem Mond fand im Labyrinth statt - einen Bericht dazu gibt es hier:
Labyrinth-Ortstagebuch

Nachtrag: Eigentlich ist schon ein anderer Mond, aber das passt doch noch zu Athene rein. Wir haben Mitte/Ende. November. Ich fühle mich ruhelos und als ob ein Haufen Ballast auf mir rumliegt, als hätte ich vergessen eine Pflicht zu erfüllen, was weiss ich. So eine Art "schlechtes Gewissen" ohne dass ich dafür einen Grund weiß. Ich habs dann mit Räuchern versucht und mit Rumrasseln und nachfragen, aber so richtig effektiv wurde es dann, als das Ganze vorbei war und ich aus Spass eine CD mit arabischer Musik eingelegt habe. Irgendwann fand ich mich schlangentanzend durchs Zimmer wieder. Mir lief der Schweiss nur so runter, ich bekam Seitenstechen in den Hüften und dachte, hm da löst sich was. Hinterher bin ich unter die Dusche gegangen - und auf dem Boden der Dusche fand sich dann nach dem Duschen schwarzer Sand und schwarze Steinchen, von denen ich keine Ahnung habe, wo sie herkamen. Ich hab noch extra meine Haare ausgeschüttelt die ich nicht gewaschen hatte unter der Dusche, aber auch da kamen die Steinchen nicht her. Sehr paranormal. Ich denke erstens daß es dafür vielleicht eine ganz normale Erklärung gibt und ich einfach nicht mehr weiss wie die schwarzen Steinchen an mich drankamen, und zweitens dass sie mir einfach vom Herzen gefallen sind, sozusagen das materialisierte Gewicht was sich beim Tanzen gelöst hat.

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